WJ mit MdB Kretschmer in Berlin
vom 24.11.2012
?
Was so eine Fahrt mit sich bringt? Unter anderem ein Fahrt mit dem ?–PNV in den frühesten Morgenstunden durch Görlitz. Ja, da fährt schon eine Stra?Ÿenbahn und zudem auch zuverlässig und pünktlich. Dieser gute Auftakt mündete anschlie?Ÿend im Reisebus in eine freundliche Begrü?Ÿung des Busfahrers Herrn Grimm, mit seiner charmant rollenden Oberländer-Stimme. Gefolgt von Frau Lechner, unserer persönlichen Reisebegleiterin und Mitarbeiterin des CDU Wahlkreisbüros Görlitz. Sie bot uns gar ihre Handynummer für Notfälle jeglicher Art an. Soviel Nettigkeiten am Morgen wurden nur noch vom traumhaften Sonnenaufgang getoppt.
Pünktlich um 11 Uhr erreichten wir das ZDF-Hauptstadtstudio im Herzen von Berlin. Ein kurzer Exkurs zum Gebäudekomplex, dem ?€žZollernhof?€œ unter den Linden, vermittelte uns die gelungene Kombination historischer und moderner Elemente des Hauses. Ein Hauch von Geschichte wehte um unsere Ohren. Danach wurden wir in das Herzstück entführt: das Studio. Wir erlebten wie die Kulisse für die abendliche Sendung von Maybrit Illner installiert wurde und staunten über die technischen Raffinessen des Raumes. Einige Minuten später meinten wir uns im Mission Control Center der NASA wieder zu finden. Dem war nicht so. Wir waren in der zentralen Bildregie, einer mit diversen Monitoren übersäten, schalldichten Räumlichkeit und erfuhren wie Fernsehen produziert wird.
?
?
Nach diesem spannenden Besuch und ein paar freiverfügbaren Stunden in Berlin stand für die späteren Stunden der Bundestag auf der Agenda. Zum Abendessen wurden wir von unserem Gastgeber MdB Kretschmer samt Sohnemann begrü?Ÿt. Es folgte ein Fototermin vor dem Reichstagsgebäude. Wobei der Fotograf anschlie?Ÿend so schnell vom Winde verweht war, dass man sich fragen muss ob es das Lichtbild je nach Görlitz schaffen wird. Doch so ist Berlin, die Lebendige unter den deutschen Städten. Nach einem kurzweiligen Sicherheits-Check betraten wir den Reichstag und nahmen an einer Plenarsitzung des Bundestages teil. Leider verpassten wir zeitlich knapp eine namentliche Abstimmung, bei der für die Abgeordneten Anwesenheitspflicht besteht. Der darauf folgenden und von uns besuchten Debatte wohnte folglich nur noch eine erlesene Auswahl an Abgeordneten bei. Diesem eher trockenen Geschehen des politischen Alltags brachte die Besichtigung von Dachterrasse und Kuppel des Reichstagsgebäudes eine willkommene Abwechslung mit einem traumhaften Hauptstadtpanorama.?
?
Für den Morgen des nächsten Tages stand eine dreistündige Stadtrundfahrt auf dem Programm. Das weckte eher Ermüdung als Begeisterung. Doch weit gefehlt. Dank eines erstklassigen Stadtführers vergingen die Stunden wie im Flug und wurde die Führung zum Erlebnis. Fernab von sterilen Jahreszahlen, glänzte der, wie er sich selbst bezeichnet deutsch-griechische Borusse (lat. Preu?Ÿe), mit einer Vielzahl abwechslungsreicher, teils amüsanter Anekdoten. Unsere touristischen Wirtschaftsvertreter hätten ihn am liebsten direkt als Stadtführer für Görlitz verpflichtet. Leider scheiterten die Verhandlungen. Dank des Geschicks unseres Berlinführers waren wir gerade rechtzeitig an der ?€žGedenkstätte Berliner Mauer?€œ, als der amtierende Bürgermeister Berlins Herr Wowereit dort seinen Presseauftritt hatte. Nicht von ungefähr. Es war der 9. November und damit zugleich der 23. Jahrestag zum Fall der Berliner Mauer.
?
?
Der geschichtliche Aspekt des Tages zielte abschlie?Ÿend im emotionalen Höhepunkt mit dem Besuch der Gedenkstätte der früheren zentralen Stasi Untersuchungshaftanstalt. Hier wurden wir von ehemaligen Inhaftierten in die menschenverachtenden Machenschaften des kommunistischen Regimes eingeweiht. Unfassbar, was sich noch vor ein paar Jahren in Deutschland abgespielt hat und wie Betroffene bis heute teils massiv darunter zu leiden haben. Das Zitat eines unserer Mitreisenden drückt gut aus, was wir alle so oder so ähnlich während des Rundganges fühlten: ?€žTief beeindruckt. Gedenkstätte Hohenschönhausen. Bin froh über die Gnade der späten Geburt. Danke an den Zeitzeugen Herrn Richter. Gänsehaut.?€œ.
?
?
Wie so oft gäbe es noch einiges zu berichten. Beispielsweise vom uns begleitenden überengagierten Mitarbeiter des Bundespresseamtes, der uns die Bedeutung von ?€žUm äu?Ÿerste Pünktlichkeit wird gebeten.?€œ lehrte. Doch der Worte sind genug. Persönlich kann ich sagen, dass es im geschäftlichen Alltag sicher den Nutzen einer zweitägigen Reise abzuwägen gilt. Aber das Konzept der Ausfahrt hat mich überzeugt. Bietet es doch einen Mehrwert für meine tägliche Arbeit. Thematisch interessante Inputs gepaart mit dem Angebot intensiven Networkings. In diesem Sinne freue ich mich auf eine Wiederholung der Tour und dabei das ein oder andere neue Gesicht zu begrü?Ÿen.
?
tobias donath